Corona-Krise: Tagesfördereinrichtungen leiden– bis heute
Tagesförderstätten, sowie Behindertenwerkstätten waren während des Lockdowns und in weiten Teilen noch bis August geschlossen.
Besucher und Mitarbeiter dieser Einrichtungen traf und trifft es immer noch besonders hart. Während des Lockdowns gab es lediglich eine Notbetreuung für einzelne zu betreuende Personen, danach wurden die Gruppen aufgeteilt und kommen nun wochenweise in Gruppen von 4-5 Personen schichtweise zur regulären Betreuung. Das Förderangebot läuft auf Grund der Hygieneauflagen auf Sparflamme. Hygieneregeln sind auf Grund mangelnden Verständnisses der behinderten Menschen über diese oft nicht einzuhalten und die Schutzkleidung der Mitarbeiter (FFP3 Masken, Schutzkittel, Gesichtsvisier) erschwert eine würdige Betreuung der behinderten Menschen zusätzlich. Für viele Besucher sind die Maßnahmen entfremdend und die Familien derer verstehen oft nicht, wieso ihre Angehörigen nur in dieser Art betreut werden können.
Wir fordern an dieser Stelle auf Basis der niedrigen Fallzahlen eine klare Überarbeitung der Anforderungen für Hygienekonzepte, damit Menschen mit Behinderung persönlich nah und nicht entfremdet betreut werden können.
Die Verhältnismäßigkeit im Umgang mit positiv auf SARS-CoV-2 Getesteten einerseits und den geringen Erkrankungszahlen andererseits muss endlich hergestellt werden. Es darf nicht sein, dass Menschen mit Behinderungen zusätzliche Beeinträchtigungen hinnehmen müssen und unter den Hygienekonzepten zusätzlich leiden müssen. Mimik zu erkennen und Lippenlesen sind nur zwei Aspekte dabei.
Autor: Müger