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Ausgabe 04.19

Die gesellschaftliche Bedeutung der Psychiatrien

Die Psychiatrien geraten in den Fokus, seit unschöne Bilder aus Frankfurt Höchst veröffentlicht wurden.
Es geht um kranke Menschen, die selbstverständlich unsere Hilfe benötigen und im Rahmen eines menschenwürdigen Umgangs therapiert werden müssen. Wird zum Schutz dieser Kranken und deren Umgebung eine Unterbringung in der Psychiatrie notwendig, so sind hier strenge Regeln einzuhalten. In den letzten Jahren wurde zwar viel verbessert.
Ich wünsche mir aber, dass insgesamt mehr darüber diskutiert wird, warum Psychiatrien so stark belegt sind und auch, warum die psychische Belastung der Bürger steigt. Allein an der breiteren Akzeptanz psychischer Probleme oder an verbesserter Diagnostik kann es nicht liegen.

Immer mehr Therapeuten beklagen bereits alarmierende Befunde bei Kindern. Auf die Frage nach dem Warum wurde mir einmal geantwortet, hier liege eine systemische Problematik vor, denn die Eltern seien ebenfalls schon durch frühkindliche Erlebnisse „bindungsgestört“.


Durch die derzeitige Familienpolitik werden Eltern weiter zu früher Fremdbetreuung ihrer Kinder gedrängt, da die familiäre Betreuung große Nachteile bedeutet. Die Grundlagen für ein gelingendes Leben, aber auch für Toleranz und letztlich die Fähigkeit zu Demokratie und einer wertschätzenden Gesellschaft, werden in der Kindheit durch eine verlässliche Bindung in Familien gelegt. Hier liegen Verantwortung und Glück zusammen, sind verknüpft mit der Entwicklung von Beziehung und Beziehungsfähigkeit im späteren Erwachsenenleben.

Die Expertise des LWV und seiner Vitos-Gesellschaften kann hier wichtige Impulse geben.

Autor: Müger

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