Personalnotstand im Vitos-Konzern?
Mit einem selbst so bezeichneten „Brandbrief“ geht der Betriebsrat der Vitos Südhessen an die Öffentlichkeit. Von „Personalnotstand“ und „Arbeitsbedingungen unerträglich“ ist die Rede.
Auch mögliche Folgen werden aufgezeigt: „dramatische Besetzungsproblematiken“ führen zu Gesundheitsgefahren für die Beschäftigten sowie „rapide“ steigende Gewaltbereitschaft der Patienten durch mangelnde Zuwendung.
Gerade was die Gewaltbereitschaft angeht, so haben wir alle noch den Vorfall in der Forensik Riedstadt aus dem Januar diesen Jahres vor Augen. Doch auch im letzten Jahr war dem Zwischenbericht zur Verbesserung der psychiatrischen bzw. psychotherapeutischen Versorgung zu entnehmen, dass es trotz gesunkener Fallzahlen zu mehr Gewaltereignissen gekommen ist.
Aber auch aus Nordhessen erreichen uns beunruhigende Informationen. So soll die noch junge Vitos Kinder- und Jugendtagesklinik in Korbach „zurückorganisiert“ werden, wie uns Eltern berichten. Eine Versorgung solle künftig nur noch über den Standort Hofgeismar erfolgen. Auch hier wurde uns über personelle Gründe berichtet, die dazu führen, dass dieses Versorgungsangebot womöglich bald eingestellt wird.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob es sich hier um Probleme an vereinzelten Standorten des Vitos Konzerns handelt, oder gibt es konzernweit Schwierigkeiten in der Besetzung freier Stellen. Wie geht Vitos strategisch dieses Problem an, wenn Mitarbeiter bspw. aus Altersgründen in den Ruhestand gehen. Gibt es Personalkonzepte?
Wir hoffen, dass der Betriebsrat der Vitos Südhessen eine Antwort erhält. Und diese Antwort muss auch Eingang in die Beratungen der LWV-Gremien finden.
Autor: Enners